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Flötenabschluss-Konzert- Rezension

Der Journalist U. Möller-Arnsberg schrieb eine Rezension zum öffentlichen Konzert mit der 8. Klasse am 10.11.2022 im Bürgersaal.

Das war das 3. Gesamtkunstwerk-Projekt mit Eurythmie unseres Klavierbegleiters Gregor Arnsberg.

Der 2. Teil des Konzertes fand dann noch einmal am 11.11.2022. bei uns in der Mehrzweckhalle statt. Die 8. Klasse absolvierte damit auch erstmals vor der ganzen Schulgemeinschaft ihren “Flötenabschluss” mit den Miniaturen-Kompositionen für Blockflöten und (Profi-)Orchester von unserem Klavierbegleiter Dmitrij Romanov..

Für den 1. und 2. Satz des Violin-Doppelkonzerts von Bach sprangen auch zwei Eurythmistinnen ein: Die Eurythmie zu dieser Musik erarbeiten noch zwei Klassen (6. und 11.Kl.). Dies wird dann irgendwann ohne Orchester aufgeführt werden.

C. Magerstädt

Der Artikel von Ulrich Möller-Arnsberg:

Forstenried – „Lebensstürme“ war ein Abend im Bürgersaal überschrieben, den der Pianist Gregor Arnsberg mit Schülern der Freien Waldorf Schule Südwest und Musikern des Münchner Pianisten Clubs veranstaltet hat.
Die Pianistin Birgitta Eila eröffnete den Abend zusammen mit dem Cellisten Michael Weiss. Mit hinreißender Verve spielten die beiden die Sonate von Dmitrij Schostakowitsch aus dem Jahr 1938. Eine Zeit, in der der Komponist sich bereits in tiefem Konflikt zur Kulturpolitik des sowjetischen Diktators Stalin befand. Ein Umstand, auf den Moderator Rolf Basten schon in seinem einführenden Vorwort hinwies. „Musik“ so Basten, sei immer „ein Ausdruck der Zeit“. Die Disharmonie des 20. Jahrhunderts korrespondiere mit der Befindlichkeit der Menschen in dieser Zeit. So sei es auch in der Zeit des Romantikers Schubert gewesen, als man nach dem Zeitalter der Aufklärung auf das „Gefühl“ in der Musik setzte, nicht mehr nur auf die Vernunft. In diesem Sinne zelebrierte Gregor Arnsberg mit Duo-Partnerin Ludmila Kwan Schuberts a-Moll-Duo für Klavier zu vier Händen. Nach der Pause wurde der Abend orchestral. Zunächst ging es um 13 Miniaturen Dmitrij Romanov, die der 1982 geborene Komponist und Pianist im Auftrag der Waldorf-Schule Südwest geschrieben hat. Dirigent Christof Magerstädt, der das Werk für Blockflöten, Oboe, Klavier und Streichorchester in Auftrag gegeben hat, freute sich über die Herausforderung, die damit den Schülerinnen und Schülern der achten Klasse für ihr Flötenspiel gegeben war. Hörbar war zu erleben, wie sehr junge Musikerinnen und Musiker daran reifen können, wenn es darum geht, eine Uraufführung zu meistern. Abgerundet wurde der Abend durch Johann Sebastian Bachs Doppelkonzert für zwei Geigen und Orchester, für das Gregor Arnsberg keine Mühe gescheut hatte. Nichts Geringeres als ein Cembalo musste für die Aufführung her. Zu Bachs Zeiten gab es schließlich noch gar kein Klavier. Auch das ganz im Sinne von Moderator Rolf Basten und dem Gedanken, dass Musik immer ein Ausdruck der Zeit sei. Wozu man ergänzen könnte, dass dazu auch die Mittel gehören, mit denen sie gespielt wurde. Warmherzigen Applaus erntete Magerstädt und seine Orchestermusiker für einen gut vorbereiteten und spannenden zweiten Teil des Abends.