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Kleine weiße Friedenstaube

In diesen düsteren Wochen des Krieges in der Ukraine strahlt in München trotzdem optimistisch die gelbe Sonne am blauen Himmel. So auch am 11. März über der Friedenskundgebung unserer Schule. Wir waren Teil einer Aktion des Bundes der Freien Waldorfschulen für eine friedliche, zukunftsorientierte Schulgemeinschaft. Den Mittelpunkt unserer Kundgebung für den Frieden bildete unser Glockenturm, von dem sich weiße Friedenstauben, Origami-Kraniche und Spruchbänder an die umliegenden Gebäude spannten. Die gesamte Schulgemeinschaft war hier in weißer Kleidung versammelt und sang im Kanon für den Frieden, eine Ansprache beleuchtete die Herausforderungen für Frieden auf der ganzen Welt – länderübergreifend und in jedem Einzelnen – vier Oberstufenschüler*innen hatten eigens dafür ein bewegendes Lied einstudiert und zum Zeichen der unauslöschlichen Hoffnung hielten alle Anwesende brennende Kerzen in den Händen, deren Flammen tatsächlich dem Morgenwind standhielten.

Auszüge aus der Rede:

„Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil.“ (Nelson Mandela)

“Wir dürfen dankbar sein,

dass wir uns geschützt und frei bewegen dürfen,

wenn wir gesund sind und jeden Tag genügend zu essen und zu trinken haben,

dass wir in unserem Land in Frieden leben dürfen.

Wir dürfen dankbar sein“.


Diese Minuten waren ein starkes Zeichen des Zusammenhalts, der sich vielfältig konkretisiert: Das Kollegium möchte ein bis zwei ukrainischen Schulkindern je Jahrgang die Teilnahme am Unterricht ermöglichen, ein sich gründender Verein mochte die Räume im grünen Kopfgebäude anmieten für Beschulung und Betreuung von Flüchtlingskindern. Zudem besteht ein Kontakt zur Waldorfschule in Odessa – auch hier soll konkret Hilfe geleistet werden.

Aktuell nahm ein Vater unserer Schule mit dem Sprinter der Schule die lange Fahrt an die ukrainische Grenze auf sich, um Hilfsgüter abzugeben und um Menschen nach Westen in Sicherheit zu bringen.

Aus jeder Krise ergeben sich Chancen, und darum sind wir zuversichtlich, dass wir Menschen füreinander einstehen und unsere Werte des Mitgefühls lebendig bleiben.