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Lehrende im Porträt: Sarah Cocco, Musiklehrerin

Seit Oktober ist Sarah Cocco für zehn Wochenstunden an unserer Schule als Assistenzlehrerin im Fach Musik aktiv; unter anderem in der vierten und der siebten Klasse. 2021 begann die Konzertharfenistin ihre Waldorfausbildung, nachdem sie in der Corona-Zeit als freischaffende Orchestermusikerin eine harte Zeit erlebt hatte. Doch diese Phase war nicht der Grund, sondern lediglich ein gewichtiger Anlass für Sarah Coccos Entschluss in die Waldorfpädagogik zu wechseln.

„Ich selbst bin im Kindergarten und in der Grundschulzeit mit Waldorfpädagogik zusammengekommen. Ein anthroposophischer Hintergrund war in meiner Familie angelegt. Später bin ich dann auf die Staatsschule gewechselt, aber die Waldorf-Einflüsse haben mich nicht mehr losgelassen“, erinnert sich Sarah Cocco. Nach dem Realschulabschluss machte sie eine musikalische Ausbildung und studierte schließlich Harfe an der Musikhochschule in München. Anfang der 2000er zog es sie nach Italien, wo sie drei Jahre in Mailand verbrachte, bevor sie 2005 wieder nach Deutschland zurückkam.

„Ich habe dann als freischaffende Harfenistin gearbeitet, in verschiedenen Orchestern gespielt und unterrichtet. Dabei bin ich immer wieder auf Harfenschüler getroffen, mit denen es sehr schwer war zu arbeiten; an die ich kaum herankam.“ In der Menschenkunde Rudolf Steiners fand sie schon damals immer wieder Antworten auf ihre Fragen. Sowohl in der Betrachtung der Schüler als auch in der selbstreflexiven Auseinandersetzung mit den Unterrichtssituationen. „Corona und die schwere Situation für klassische Musiker war dann schließlich nur noch der Stein des Anstoßes.“

An unserer Schule hat Sarah Cocco nun auch praktisch die Pädagogik erfahren. „Das ist für mich natürlich eine neue Situation. In einer Musikschule oder an der Musikhochschule hat man es zum Beispiel fast immer mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die ein Instrument unbedingt spielen wollen. Das ist in der Schule nicht immer so. Alle zusammenzuhalten – zum Beispiel beim Blockflötenspiel – kann schon eine echte Herausforderung im pädagogischen Sinne sein. Aber dafür ist die Assistenzlehrer-Phase, ähnlich einem Referendariat in der Staatsschule, auch da.“

Was sich Sarah Cocco für unsere Schule wünscht, blitzt auch immer wieder auf im Gespräch. Dass die klassische Musik an unserer Schule eine noch größere Bedeutung spielt. Denn sie verbindet unterschiedliche künstlerische und soziale Komponenten, hilft Kindern Disziplin und Konzentration ebenso zu entwickeln wie Freude am Schaffen von Musik.