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Sommergespräch übers Selbermachen

„Respekt vor dem Selbermachen – was können wir noch selbst?“, betitelte der Münchner Wochenanzeiger sein Sommergespräch 2019, an dem Geschäftsführer Oliver Altehage teilnahm. In Zeiten von Apps, allzeit verfügbarem Wissen und einer verantwortungslosen Wegwerfgesellschaft fragte die Redaktion, was passiert, wenn der Strom ausfällt, was die Menschen machen, wenn Geräte defekt sind, wer denn überhaupt noch selbst einen Schrank aufstellen kann? Ziel des Wochenanzeigers ist es, „Menschen und Einrichtungen, Berufe und Tätigkeiten, Ideen und Leistungen vorzustellen, die Respekt verdienen“.

Keine Frage, dass bei diesem Thema die Waldorfpädagogik eine Rolle spielt. Im Gespräch mit sieben Vertretern unterschiedlichster Richtungen nutzte Geschäftsführer Oliver Altehage das Sommergespräch, um originäre Waldorfideen und konkrete -projekte aus unserem Schulalltag einzubringen.

Manches, was Regelschulen und vielen Menschen fremd ist, gehört an unserer Schule zum Alltag. „Eigenständiges Arbeiten fängt bei uns bereits in der fünften Klasse mit Projektstunden an, die letztlich in der achten Klasse in eine umfangreiche Jahresarbeit münden“, erklärte Oliver Altehage den Teilnehmern. Er verwies auf unsere Fahrradwerkstatt, in der die Schüler lernen, sich mit dem Thema Reparatur zu beschäftigen. Und auf die Nachhaltigkeit in der Küche, in der alle Schüler der siebten Klasse ein obligatorisches Praktikum leisten. Sie lernen von unserem Koch, wie man es schafft, dass bei 450 Essen pro Tag durchschnittlich lediglich zwei Kilogramm Essen pro Woche weggeworfen werden.

Schnell wird klar: Waldorfpädagogik ist zukunftsorientiert und entspricht den Bedürfnissen vieler Menschen, die sich gegen die zunehmende Fremdbestimmung wehren. Mit Aussagen wie: „Ich persönlich habe in der Schule unter anderem das Schneidern gelernt und kann auch heute noch eine Nähmaschine bedienen“, erntet Altehage Kopfnicken bei den Gesprächsteilnehmern. Und wenn er von seinem Lieblingsprojekt – seinem Garten und dem Kamin im Haus – schwärmt, kommt in der Runde Euphorie zum Selbermachen auf.

Der Wochenanzeiger veröffentlicht die Zusammenfassung der Gespräche Ende August in seinen Ausgaben.